Die allgegenwärtigen Krisen sind ja für die Kultur zunächst thematisch relevant; hier
findet die Auseinandersetzung in allen Facetten bereits statt und die Kulturpolitik hat
im Lichte der Kunstfreiheit werden zu raten, noch zu reglementieren.
Wirtschaftlich sind so gut wie alle Institutionen, aber auch die Freischaffenden und
die freien Gruppen von signifikanten Kostenerhöhungen, v.a. im Sachkosten- und
Energiebereich betroffen, die Theater und Orchester darüber hinaus von enormen
Personalkostensteigerungen. Hier muss der Freistaat über eine Reform des
Kulturraumgesetzes eingreifen und die Kostensteigerungen kompensieren – v. a.
dort, wo die kommunalen Träger das nicht können.
Der Fachkräftemangel stellt sich unterschiedlich dar: bei den Theatern und
Orchestern gibt es im künstlerischen Bereich keinen Fachkräftemangel. Wohl aber
gibt es ihn in den technischen Gewerken, bei Veranstaltungstechnikern, Meistern,
aber auch im Aushilfenbereich. Hier ist mit Geld wenig zu machen: die meisten
Techniker an kommunalen Theatern verdienen bereits mehr als Künstlerinnen und
Künstler. Abhilfe ist hier langfristig in einer verstärkten Ausbildung zu suchen (wie
das der Arbeitgeberverband, der Deutsche Bühnenverein, schon seit einiger Zeit in
Angriff genommen hat), aber dies sind kaum Lösungen für den Moment. Auch im
künstlerisch-handwerklichen Bereich, hier v.a. bei den Maskenbildnerinnen, ist die
Lage angespannt.