Die wichtigsten transnationalen Kulturbeziehungen für Sachsen sind die, die sich seit
vielen Jahren im östlichen und südlichen Grenzgebiet nach Polen und Tschechien
entwickelt haben. Besonders in der Lausitz gibt es lebendige Beziehungen in beide
Nachbarländer und nahe Nachbarstädte, bei deren Weiterentwicklung die
Institutionen, aber auch die Kommunen unterstützt werden sollten. Der verdienstvolle
»Sächsisch-Tschechische Theaterherbst«, der den Kontakt der Theater und
Orchester im südsächsischen und nordböhmischen Raum (unter EU-Förderung)
lebendig gestaltet hat, ist leider vor mehr als zehn Jahren eingestellt worden. Hier
wäre zu prüfen, wie sich eine solche grenzübergreifende Zusammenarbeit, die ja v.a.
in einem Gastspielaustausch besteht, wiederbeleben ließe.
Darüber hinaus verwirklichen sich transnationale Kulturbeziehungen an vielen Stellen
in Städtepartnerschaften. Die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 hat ein Pendant in
Nova Gorica, mit dem sie sich den Kulturhauptstadttitel teilt. Die Beziehungen
zwischen beiden Partnerinnen sind aber von der Landespolitik aus nur interessiert zu
betrachten und bedürfen keiner steuernden Eingriffe.